Denken in Zukünften - Teil 2

Rückblick auf den zweiten INOLA Szenarien-Workshop mit Wissenschaft und Praxis in Bad Tölz

In der nächsten Runde der INOLA Szenarienentwicklung diskutierten 20 Vertreter aus Wissenschaft und Praxis gemeinsam bei den Stadtwerken Bad Tölz am 26. Januar 2016 über zukünftige (un)günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Region Oberland. In Kleingruppen wurden mit Hilfe eines „Szenario-Kartenspiels“ 12 Plakate für diese möglichen Rahmenfaktoren gestaltet.

Innere und äußere Einflüsse werden mit regionalem und wissenschaftlichem Wissen gemeinsam betrachtet

Die Vorarbeit für diesen Workshop leisteten im November und Dezember über 40 regionale Experten der „INOLA Begleitgruppe“.  Die Teilnehmer bewerteten damals besonders relevante Einflussfaktoren innerhalb der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Weilheim-Schongau, die für die Landkreisentwicklung in Zukunft entscheidend sein könnten. Diese regionalen Einflussfaktoren können von den lokalen Akteuren beeinflusst und gesteuert werden, wie zum Beispiel die zukünftige Flächeninanspruchnahme oder der Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Im Gegensatz dazu können beispielsweise die bundespolitischen Entscheidungen nicht direkt beeinflusst werden. Was würde also passieren, wenn das EEG attraktivere Rahmenbedingen für den Zubau von erneuerbaren Energien bieten würde? Welche Entwicklungen in der Region würden davon gefördert, welche eher gehemmt werden?

Um diesen Fragen nachzugehen, wurde in diesem Workshop erarbeitet wie mögliche äußere Einflüsse wie z.B. die bundesdeutsche Bevölkerungsentwicklung oder auch die Ausrichtung der nationalen Energiepolitik auf die Landkreise und die Gesamtregion in Zukunft einwirken und diese verändern könnten. Die Auswirkung dieser äußeren Einflüsse auf die Landkreise wurde in gemischten Kleingruppen bestehend aus regionalen Experten aus Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz, Vertretern der Banken und der Energiewirtschaft sowie wissenschaftlichen Vertretern des ifo Instituts München, der Hochschule Kempten und der LMU München erarbeitet und diskutiert. Diese Mischung aus regionalen Experten ganz unterschiedlicher Fachbereiche sowie Experten aus der Wissenschaft führte zu lebhaften und interessanten Diskussionen.

Durch die verschiedenen Bewertungen und die Argumentationen der Experten können jetzt im nächsten Schritt Szenarien für die Landkreise entwickelt werden. Dabei werden  sowohl mögliche äußere Einflüsse (Rahmenszenarien), als auch mögliche innere Einflüsse (Landkreisszenarien) berücksichtigt. So können wichtige Prozesse und Wechselwirkungen, wie z.B. ein stetig niedriger Ölpreis, sowohl getrennt, als auch gemeinsam im Zusammenhang mit regionalen Entwicklungen betrachtet und diskutiert werden.